Reisebericht Berlin – Führerbunker und Hitlers Untergang

Bei meiner Reise nach Berlin wollte ich mir den Ort ansehen, an dem Hitler und sein Gefolge die letzen Tage des 2. Weltkrieges verbracht haben. Wenn man Berlin etwas kennen gelernt hat, dann würde man jetzt erwarten an diesem Ort eine Ausstellung zum Thema zu finden. Dem ist aber überhaupt nicht so. Scheinbar konnten sich die Verantwortlichen Personen so gerade dazu durchringen, eine Infotafel aufzustellen an dem Ort, wo das 3. Reich, der Holocaust und der Terror gegen Europa ein ruhmloses Ende genommen hat.

Führerbunker Berlin heute
An dem Ort des ehemaligen Führerbunkers erinnert heute nur noch eine Infotafel (CC-BY-SA 3.0)

Tief unter der Erde auf einem Parkplatz eines Plattenbaus der ehemaligen DDR liegen die letzten Reste des einstigen Führerbunkers, in dem Adolf Hitler die letzen Wochen seines Lebens verbrachte.

Der Führerbunker

Der so genannte Führerbunker war ein Luftschutzbunker und diente Adolf Hitler als Führerhauptquartier. Er bestand im wesentlichen aus zwei unterschiedlichen Teilen die aus zwei unterschiedlichen Bauphasen und Sicherheitsstufen resultierten.

Der erste Bunkerabschnitt wurde umgangssprachlich Vorbunker genannt. Dieser entstand im Jahr 1936 unter dem Festsaal der alten Reichskanzlei. Diesen Bunker empfand Hitler gegen Ende des Krieges nicht mehr als sicher genug weshalb er persönlich den Bau eines weiteren Hauptbunkers veranlasste. Im wesentlichen sollte der Hauptbunker die gleichen Innenmaße wie der Vorbunker aufweisen, allerdings mit deutlich dickeren Decken- und Wandstärken, um alle derzeit bekannten Bombentypen stand zu halten. Vorbunker und Hauptbunker sollten mit einen Gang verbunden werden. Der Hauptzugang zum Hauptbunker führte durch den Vorbunker. Im Garten der alten Reichkanzlei befand sich zusätzlich ein Zugang und wurde gegen Ende häufig genutzt, obwohl es ursprünglich eher als Notausgang konstruiert wurde. Der Führerbunker wurde bis Kriegsende nicht gänzlich vollendet.

Führerbunker Berlin
Zugang zum Hauptbunker von Garten der alten Reichskanzlei (Bundesarchiv, Bild 183-V04744 / CC-BY-SA 3.0)

Die Nutzung des Führerbunkers durch Adolf Hitler

Anfangs nutze Hitler den Bunker nur während Luftangriffen oder zum schlafen. Erst als die Führerwohnung am 03. Februar 1945 durch einen Bombenangriff zerstört wurde, bezog Hitler dauerhaft den Führerbunker. Gegen Ende des Krieges verließ er ihn immer seltener.

Der Aufenthalt im Führerbunker

Bei genauer Betrachtung kommt man zu dem Schluss, dass der Aufenthalt im Führerbunker nicht nur sehr erdrückend war. Von Luxus oder Gigantomanie, wie sie einst durch die Reichsführung betrieben wurde, war hier nicht mehr viel übrig.

Hitler persönlich bezog nur zwei kleine Zimmer im Führerbunker. Ein Arbeitszimmer und ein Schlafzimmer. Hinzu kommt noch ein kleines Bad mit Ankleideraum und Zugang zum Schlafzimmer von Eva Braun. Kein Zimmer war größer als 12qm und dazu noch mit Möbeln vollgestellt. Die Wände grau, die Decke schwarz und teilweise Stahltüren. Die Lüftungsanlage war laut Zeitzeugen unterdimensioniert und die Feuchtigkeit war allgegenwärtig. Hinzu kommt die Geräuschkulisse von einem Diesel-Notstromaggregat. Hitler ließ in seinen Privaträumen Sauerstoffflaschen aufstellen, da er an Erstickungsangst litt. Ölgemälde an der Wand, Teppiche und Holztüren im Privatbereich konnten sicherlich nur leichte Wohnatmosphäre schaffen.

Trotz allem war dies natürlich noch Luxus gegenüber den Zuständen in den völlig überfüllen Luftschutzräumen für die Zivilbevölkerung.

Mythen über den Führerbunker

Es gibt Autoren die Behaupten, der Führerbunker hätte mehrere Etagen gehabt und sei sogar mit einem Tunnel zum U-Bahn Netz verbunden gewesen, womit letztendlich auch der Flughafen Tempelhof durch den Untergrund erreichbar gewesen wäre.

Für diese Behauptungen gibt es keine Belege. Sie zu entkräften ist aber ebenso schwierig da es bis heute keine genauen Baupläne vom Führerbunker gibt. Entweder wurden Sie vernichtet oder nie erstellt.

Leider existieren bis heute keine öffentlichen sicheren Quellen über den genauen Aufbau und Raumplan des Führerbunkers. Alle Annahmen basieren auf Zeitzeugenaussagen, Fotodokumenten und Aufzeichnungen der ehemaligen Staatsicherheit der DDR, die den Führerbunker Ende der 80er Jahre bis zur Bodenplatte abtragen ließ. Diesen Aufzeichnungen ging aber bereits eine versuchte Sprengung von den russischen Streitkräften aus dem Jahr 1947 voraus, bei der der gesamte Innenraum samt Innenwände des Führerbunkers zerstört wurden.

Die Raumaufteilung des Führerbunkers

Bei meinen Recherchen bin ich auf etliche Raumpläne von verschiedensten Autoren oder Verlagen gestoßen. Viele dieser Pläne sind allerdings fehlerhaft oder unvollständig. Dennoch ähneln Sie sich in vielen Punkten.

Je mehr ich in Erfahrung bringen konnte über den Aufbau des Führerbunkers desto mehr Fragen sind entstanden. Ich wollte es dann immer exakter und genauer wissen und bin immer wieder auf Ungereimtheiten gestoßen. Ich habe alles an Bildmaterial gesammelt was das Internet her gibt. Bilder wurden verglichen und im Detail ausgewertet. Dabei entstanden bei mir persönlich die folgenden Fragen:

  • Warum existieren keine Filmaufnahmen vom Führerbunker?
  • Warum wurde der Innenraum des Führerbunkers nicht exakt vermessen oder dokumentiert, als er noch intakt war?
  • Warum beschränken sich alle bekannten Fotoaufnahmen nur auf wenige bestimmte Räume?
  • Warum existeeren so gut wie keine Privataufnahmen, obwohl der Führerbunker bis 1947 frei zugänglich war?

Speziell zur Raumaufteilung ergeben sich bei mir folgende Fragen

  • Wie sah der sogenannte Vorraum aus, von dem aus man das Arbeitszimmer von Hitler betreten konnte (Es gibt keine Fotos davon)
  • Blickt man auf Hitlers Schreibtisch im Arbeitszimmer, so gelangt man mit der Tür zur linken in sein Schlafzimmer. (Nach offizieller Version und bestätigt durch Zeitzeugen). Schaut man sich existierende Bilder aber genauer an, kann man folgendes erkennen. Die Tür zur linken öffnet nach innen. Die Tür zum Schlafzimmer öffnet aber auch nach innen. Das passt nicht zusammen.

Ich vergleiche die Situation einmal mit dem Obersalzberg in Berchtesgaden. Hitlers Haus, der so genannte “Berghof”, war für die Siegermächte eine Trophäe und wurde von jedem Soldaten fotografiert, der dort war. Auch die Erstbegehung der Bunkeranlage wurde mit Filmkameras offiziell durch die Signal Corps dokumentiert und sind frei verfügbar.

Vergleicht man dies mit dem Führerbunker in Berlin ist dies jedoch komplett anders. Fotos sind sehr rar und beschränken sich nur auf ein paar Räume. Filmaufnahmen existieren nicht. Man könnte doch meinen das Interesse aus Sicht der Alliierten müsste beim Führerbunker, in dem sich Hitler das Leben nahm, größer gewesen sein wie am Obersalzberg, von dem hunderte von Fotos existieren.

Werden also entsprechende Informationen zurückgehalten? Und wenn ja warum? Klar kommt man durch diese Gedankenspiele schnell zu der Annahme, ob die offizielle Version über Hitlers tot auch wirklich so stimmt.

Dennoch bleibt es reine Spekulation. Man muss auch festhalten, im Kern sind die Zeugenaussagen der damaligen Zeitzeugen über Hitlers tot identisch. Sie wiedersprechen sich mehr oder weniger nur in Detailfragen.

Das Arbeitszimmer Hitlers im Führerbunker
3D Visualisierung von Hitlers Arbeitszimmer im Führerbunker in Berlin

Suizid im Arbeitszimmer

Hitler und seine kurz zuvor im Führerbunker angetraute Frau Eva Hitler nahmen sich auf dem Sofa im Arbeitszimmer das Leben. Beide nahmen eine Zyankalikapsel. Hitler schoss sich zusätzlich mit seiner Pistole in den Kopf.

Die Leichen wurden anschließend im Garten der alten Reichkanzlei mit Benzin übergossen und angezündet. Dies war sein letzter Wille um nicht als Trophäe in die Hände der Alliierten zu gelangen.

Hitlers Leiche auf dem Sofo in seinem Arbeitszimmer
So könnte die Position von Hilters Leiche in seinem Arbeitszimmer im Führerbunker in Berlin gewesen sein.

Ungereimtheiten am Tod Hitlers

Die Zeitzeugen Linge und Axmann beschreiben unterschiedlich die Auffindsituation der beiden Leichen. Nach der Fotoauswertung muss man aber davon ausgehen, das zumindest eine Leiche rechts (aus Sicht des Sofas Richtung Schreibisch) auf dem Sofa befunden haben könnte. Zumindest findet sich hier sowie auf der rechten Armlehne des Sofas ein entsprechender Blutfleck, der die Theorie untermauert.

Bei meinen Fotorecherchen findet man auch ein Bild aus dem Schlafzimmer von Hitler bei dem ein Blutfleck mittig am rechten Bettrand zu erkennen ist. Es wäre möglich das hier jemand gelegen haben könnte, der einen Suizid durch aufschneiden der Schlagadern an der Hand gewählt haben könnte.

Dies muss natürlich nicht zwangsläufig von Adolf oder Eva Hitler stammen, da es im Bunker mehrere Selbstmorde gegeben hat. Interessant ist an dieser Stelle noch fehlende Bettmatratze, die offensichtlich erst nach dem in Brandt setzen des vermutlich Vorraumes entfernt wurde. Dies ist den Rußspuren an der Wand zu entnehmen.

Allgemeine Informationen zu diesem Beitrag

Dieser Beitrag gehört zur Serie: Reiseberichte – Berlin im 3. Reich – Größenwahn und Untergang