Ausbruchsversuch aus dem Ruhrkessel bei Medebach / Winterberg (Sauerland)

Der Ruhrkessel ist eine Kesselschlacht gegen Ende des zweiten Weltkrieges. Am 23.März überquerten die aliierten Truppen den Rhein und umzingelten in kurzer Zeit das gesamte Ruhrgebiet. Bei Medebach fand ein deutscher Ausbruchsversuch aus dem Ruhrkessel statt.

Nördlich des Ruhrgebietes stießen kanadische und englische Truppen mit der sogenannten Operation Plunder vor. Südlich des Ruhrgebietes stießen amerikanische Truppen aus dem Brückenkopf Remagen zunächst Richtung Osten vor und schwenkten dann im Raum Marburg nach Norden ab.

Der Kessel wird geschlossen

Am 01. April 1945 stießen dann die nördlichen und südlich operierenden aliierten Truppen bei Lippstatt zusammen. Völlig überrascht von dem schnellen Vorgehen konnte sich auf deutscher Seite kein geordneter Wiederstand formieren. Die amerikanischen Truppen stellen bei der Umkesselung einen Rekord auf und stoßen mit ihren Panzerverbänden an einem einzigen Tag ca. 150 Km vor. Amerikanischen Berichten zur Folge sind die amerikanischen Panzer einfach mit hohem Tempo durch die Ortschaften auch in Nordhessen gefahren. Erst nachfolgende Truppen haben die Ortschaften nach versprengten deutschen Einheiten durchsucht.

Damit waren insgesamt 300.000 deutsche Soldaten im Ruhrgebiet umzingelt und von außen her abgeschlossen. Die Luftwaffe gab es zu diesem Zeitpunkt faktisch nicht mehr wodurch die deutschen Truppen ohne Hilfe von außen auf sich alleine gestellt waren.

Frontverlauf bei Medebach und Hallenberg und Usseln

Auch Medebach wurde zunächst durch die schnell vorrückenden Amerikaner besetzt die sich von Münden kommend über Waldwege durch den Faust Richtung Medebach bewegten, da die Hauptstraßen meist vermint und mit Barrikaden versperrt waren.

Nach der Besetzung von Medebach bewegten Sie sich weiter Richtung Norden nach Usseln / Brilon. Andere amerikanische Verbände hatte bereits aus Richtung Frankenberg kommend Hallenberg besetzt sowie die Ortschaften Liesen, Hesborn und Medelon. Dabei fiel Ihnen im Bahnhof von Bromskirchen ein kompletter Güterzug mit V2 Raketen in die Hände (Siehe Beitrag: Allendorf-Bromskirchen – Güterzug mit V2-Raketen wird erbeutet). Von Frankenberg aus stießen die Amerkaner über die Ederstraße Richtung Korbach vor und wurden bei Ederbringhausen in Kämpfe verwickelt. Siehe Beitrag Kampfhandlungen bei Ederbringhausen.

Zu diesem Zeitpunkt war noch eine deutsche Pioniereinheit mit ca. 150 deutschen Soldaten auf Gut Glindfeld einquartiert. Der beherschende Schlossberg sowie Winterberg waren ebenfalls noch nicht besetzt.

Deutsche Angriffspläne am 02. April 1945

Ziel des deutschen Gegenangriffs war es eine Verbindung mit östlich gelegenen Truppen im Raum Kassel zu schaffen und dadurch den Ruhrkessel zu sprengen. Im Raum nördlich des Edersees wollten die Truppen aus Winterberg und Kassel zusammentreffen.

Skizze der deutschen Angriffspläne am 02.April 1945

Die Operation unter dem Befehlshaber Walter Model wurde von der Reichsleitung genehmigt und sah drei Angriffschwerpunkte vor.

Hauptangriff: Der Hauptangriff sollte durch 3. Panzergrenadier Division durchgeführt werden und sah zunächst die Einnahme von Medebach vor. Dann sollten sich die Truppn direkt weiter bewegen auf Goddelsheim, Immighausen sowie Fürstenberg und dann Herzhausen.

Linke Flanke: Die Linke Flanke des Haupangriffs sollte durch die 176. Infanterie Division geschützt werden. Es war vorgesehen die Orte Oberschledorn, Niederschleidern, Goldhausen, Nordenbeck, Ober-Ense, Nieder-Ense und Dorfitter einzunehmen und nach Norden hin zu verteidigen.

Rechte Flanke: Die Recht Flanke des Hauptangriffs sollte durch die Panzer-Lehr-Division geschützt werden. Es war vorgesehen die Orte Liesen, Hesborn, Dreislar, Münden, Dalwicksthal und Ederbringhausen nach Süden hin zu verteidigen.

.. Fortsetzung folgt